Kleingartenverein "Klein-Biesdorf" e.V.
Tipps für den Garten
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Verfasst am 01.02.2023 um 13:00 Uhr

Torf -im Garten …nein Danke!

Torf gehört nicht in den Garten, sondern soll im Moor verbleiben und der Lebensraum Moor soll somit erhalten bleiben! Im naturnahen Garten benötigen wir keinen Torf! Als wichtigstes Bodenverbesserungsmittel im Garten steht der Kompost ohne Verwendung von torfhaltigen Produkten an erster Stelle.

Der weltweite Torfverbrauch heizt die Erderwärmung noch stärker an, denn im gelagerten Torf sind große Mengen an Kohlendioxid gebunden. Intakte Torfflächen binden ca. 700 Tonnen CO2/ha. Das sind ca. 6 bis 7x mehr als die gleiche Fläche an Wald. Wird der Torf abgebaut und kommt mit Luft in Kontakt, zersetzen sich die organischen Stoffe. Dabei wird CO2 freigesetzt, das vor Millionen Jahren aus der Atmosphäre entnommen wurde. Torf entwickelt sich sehr langsam. Für einen Meter Torf vergehen bis zu 1.000 Jahre. Der Mensch hat in kurzer Zeit viele Moorgebiete vernichtet. Mit der Zerstörung der Moore verlieren auch viele Tier- und Pflanzenarten ihre Lebensgrundlage. Moore bedecken nur 3% der Landfläche unserer Erde, aber sie binden doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder der Welt. Mit dem Torfabbau werden große Mengen an Treibhausgasen freigesetzt und beschleunigen so den weltweiten Klimawandel.

Alternativen zum Torf sind viele verschiedene organische Stoffe zu nennen: Komposterden, Rindenhumus, Holzfasern, Laub- und Nadelstreu. Für eine gleichwertige Blumenerde oder andere Substrate werden Komposte z.B. mit Lava, Bims, Sand, Perlite oder auch mit Ton versetzt. Diese Substrate können in den Nährstoffgehalten und im pH-Wert stärker schwanken. Das sollte man beim Kauf von torffreien Erden/Substraten bedenken, dies ist aber kein Hinderungsgrund zum Kauf torffreier Erden.

Die Frage stellt sich: Warum wurde Torf überhaupt gern eingesetzt? Die Tatsache ist das Torf keine Nährstoffe enthält und man ihn gezielt aufdüngen muss. In Bezug auf die Wasserversorgung stellt Torf keinen guten Pflanzenstoff dar. Ist er einmal ausgetrocknet, lässt er sich nur wieder schwer benässen. Torf ist ein guter Wasserspeicher, behält aber das meiste Wasser für sich und nicht für unsere Gartenpflanzen. 

Die Gartenfreunde können durch einen Verzicht auf Torf den Umweltgedanken stärken und leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. 

 



Sven Wachtmann, Vorstandsmitglied für Fachberatung

04/2020, 09/2022

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