Bezirksverband Berlin-Marzahn der Gartenfreunde e. V.
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Verfasst am 15.01.2018 um 13:45 Uhr

 Folge 19 - Schlosspark Oranienburg

Der Schlosspark Oranienburg liegt in Oranienburg, Kreisstadt des Landkreises Oberhavel im Land Brandenburg. Der Park hat eine Fläche von rund 30 Hektar.

Kurfürst Friedrich Wilhelm vermachte seiner Gemahlin Luise Henriette von Oranien 1650 das Amt Bötzow mit dazugehörigen Dörfern. Luise Henriette ließ hier von 1650-1655 ein Landsitz im holländischen Stil errichten. Gleichzeitig wurde südwestlich vom Schloss ein typisch holländischer Lustgarten angelegt.1653 erhielt Bötzow den Namen Oranienburg. Der Garten diente der Kultivierung von Bäumen, Ziersträuchern, Blumen und Gemüse. Ab 1878 wurde der Lustgarten zum Landschaftspark umgestaltet. Viele Jahre war der Garten durch die unterschiedliche Nutzung des Schlosses eine Brache.

Erst zur 4. Brandenburgischen Landesgartenschau 2009 wurde eine neue Parkanlage geschaffen und damit der Schlosspark wiederhergestellt. Die Gartenschau lief vom 25. April bis zum 18. Oktober 2009 und stand unter dem Motto „Traumlandschaften einer Kurfüstin“. Es wurde ein neuer Schlosshafen und eine Havelpromenade angelegt, die Straßenführung der Hauptstraße geändert und eine neue Schlossbrücke gebaut.

Der Schlosspark Oranienburg gliedert sich heute in die thematischen Bereiche: Historischer Park, Grünes Klassenzimmer, Gartenzimmer und Spiellandschaft. Im Eingangsbereich befinden sich das repräsentative Eingangsportal von 1690, die Schlosspark-Kasse, eine Information und die Schlosspark-Bibliothek.

Der Historische Park präsentiert barocke Landschaftsgestaltung. Er besteht aus langen Sichtachsen, alten Bäumen, schattigen Baumallen, einem träumerischen Schlossteich mit Fontäne und farbigen Bepflanzungen. Am südlichen Rande des Schlossparks befinden sich eine Freilichtbühne und die Orangerie. Diese dient seit 2003 als Konzert-, Theater- und Festsaal. Hinter der Orangerie hat der Park einen waldähnlichen Charakter.

Im Bereich des Historischen Parks befindet sich auch das Grüne Klassenzimmer. Hier finden die kleinen und großen Besucher Gemüsebeete, Obstbäume, Blumen, Heilpflanzen sowie ein Themenfeld „Biene“ mit Bienenschaukasten und Bienenvolk. Ein weiterwachsendes Projekt ist ein Bewegungsparcours mit einem Barfußpfad und einem lebenden Weidenzaun.

Im Bereich Gartenzimmer erzählen 16 Gartenzimmer Geschichten über das Leben, Denken und Fühlen der Kurfürstin Louise Henriette. Die Gartenzimmer widmen sich den Themen: Eifer, Tempora, Traum, Einsamkeit, Liebe, Glaube, Luxus, Zuversicht, Freude, Familie, Zukunft, Herkunft, Illusion, Lust, Geschick und Entspannung. Auf 1.500 qm Wechselflächen werden rund 300.000 Blumenzwiebeln, vor allem Tulpen, Narzissen und Hyazinthen, präsentiert.

Des weiteren gehören zu diesem Bereich eine Blumenhalle mit Spielbereich, das Schlosspark-Cafe, ein Dreiseithof, Boule-Bahnen und ein Aussichtspunkt. In der Nähe kann man den Schlosshafen Oranienburg sehen.

Der Themenbereich Spiellandschaft lädt die kleinen Besucher zum Toben, Spielen, Planschen und Klettern ein. Die Spiellandschaft besteht aus Bäumen, Wippen, Rutschen, Schaukeln, einem Spielhaus, einer geheimnisvollen Grotte und einer 9-Loch-Minigolfanlage. Die Stadtwerke Oranienburg sponserten ein 11 x 9 Meter großes Hüpfkissen. Im Sommer bietet der große Wasserspielplatz mit drei Wasser speienden Vulkanen, Rutsche und Sprühanlagen viel Spaß. Die jüngste Attraktion ist der orangenfarbene und 18 Tonnen schwere Kletterfelsen.

Empfehlenswert ist auch eine Besichtigung des Schlosses. In den Nordostflügel des Schlosses und in den östlichen Bereich des Corps de Logis zog die Stadtverwaltung ein. Im Nordwestflügel des Schlosses und im westlichen Bereich des Corps de Logisbefindet sich das von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg betriebene Schlossmuseum. Zu sehen sind berühmte Kunstwerke des 17. Jahrhunderts, eine einzigartige Silberkammer sowie die sehenswerte Porzellankammer. Der Südwestflügel des Schlosses beherbergt das Kreismuseum des Landkreises Oberhavel mit einer umfangreichen Ausstellung zur Regional- und Kulturgeschichte.


Text und Fotos: Andreas Rinner, Januar 2018