Bezirksverband Berlin-Marzahn der Gartenfreunde e. V.
Verfasst am 22.05.2024 um 16:05 Uhr

Gemeinsamens Herrentagsmahl im Grünen

Zu einer zünftigen Herrentagstour gehören geschmückte Fahrzeuge. Ob Auto, Fahrrad oder Bollerwagen – ein Strauß Flieder muss sein. Im Jahr 2024 ist das anders, denn der Flieder ist bereits verblüht, ebenso die Maiglöckchen. Dafür blühen die ersten Rosen schon, auch im 

KGV Am Kienberg e.V..


Nach ersten gemeinsamen Arbeitseinsätzen, Pflanzentausch und Pflanzenverkauf für die neue Saison haben sich die fleißigen Kleingärtner und Gartenfreundinnen den ersten Höhepunkt im Gartenjahr zu Himmelfahrt verdient. Ihr Feiertagsziel ist die Kleingartenanlage, wo sie in gemütlicher Runde den Himmelfahrtstag mit einem gemeinsamen Eisbein- und Kassleressen begehen und natürlich mit geistigen Getränken auf eine neue erfolgreiche Gartensaison anstoßen. Diese Tradition wird seit vielen Jahren gepflegt und hat einen festen Platz im Jahresprogramm des Kleingartenvereins. Die Veranstaltung erhält so viel Zuspruch, dass die Plätze oft gar nicht mehr ausreichen. Dann greifen die Gartenfreunde zur Selbsthilfe, holen große Familientöpfe und tragen ihre bestellten Mahlzeiten in ihr grünes Refugium, sprich Kleingartenparzelle. Manch einer erscheint sogar mit dem Bollerwagen voller Töpfe, um das Mittagsmahl für seine Familie abzuholen.


Der Himmelfahrtstag begann in der KGA Am Kienberg nach einer klaren Nacht mit kühlen Temperaturen um sechs Uhr bei strahlenden Sonnenschein, der den ganzen Tag für Festtagsstimmung sorgte.

Das Team Feldküche, bestehend aus acht Personen mit Koch Wolfgang 

an der Spitze, fröstelte aber in dieser frühen Stunde nicht. Vor ihnen stand ein arbeitsreicher Feiertag, der mit Anheizen der Feldküche und zusätzlicher Kochgelegenheiten begann. Um sieben Uhr morgens kamen bereits die Eisbeine in die Kochmaschine. Auch die Erbsen für das Erbspüree wurden schon vorgekocht. Später erfolgte die Zubereitung von Sauerkraut, Kasslerbraten und Kartoffeln sowie der Soßen.


Das Kochen mit der Feldküche und den Riesentöpfen, in denen man ein Baby baden könnte, erfordert praktisches Zubehör. Ein handwerklicher Gartenfreund stellte für den Koch einen stabilen Rührlöffel aus Holz her, der ein sicheres Umrühren ermöglichte.


In den ersten drei Stunden des Morgens ging es ruhig rund um die Feldküche zu. Jeder im Team hatte seine Aufgabe und man half sich gegenseitig. Zuschauer waren so früh nicht da, auch die späteren Essengäste waren noch zu Hause. So war die Freiluftküche von sattem Grün umhüllt und in einer alten Kastanie, die am Feiertag ihre Kerzen in voller Blüte aufgesetzt hatte, zwitscherte laut hörbar eine muntere Vogelschar. Am lautesten meldete sich der Kuckuck. Endlich Zeit für die Küchencrew zu einer kleinen Verschnaufpause, während alles köchelte. Denn der Mittagsansturm zur Essenausgabe verlangt dem ehrenamtlichen Feldküchenteam das Letzte ab. 


Inzwischen haben weitere Helfer aus den Reihen der Gartenfreunde alle verfügbaren Tische, Bänke und schattenspendende Pavillons aufgebaut und einen Getränkeverkauf eingerichtet.

Alles war perfekt vorbereitet, so dass, wie geplant um 12:30 Uhr mit der Essenausgabe gegen die im Vorverkauf erworbenen Essenmarken begonnen werden konnte. Jetzt kam die entscheidende Stunde der Küchenschlacht: in kurzer Zeit die endlos erscheinende Schlange der erwartungsvollen Gartenfreunde abzuarbeiten. Auch das gelang der Crew bestens. Jeder, der seine Eisbeinportion in Empfang genommen hatte, stand mit strahlenden Augen vor dem Tresen und bedankte sich beim Feldküchenteam.

Sowohl beim Schlangestehen als auch beim gemeinsamen Speisen an den Tischen ging es dem Feiertag entsprechend lustig und locker zu. Die Eisbeinportionen fielen sehr üppig aus, auch darüber wurde gewitzelt. Allen schmeckte es wunderbar, denn der Koch hatte in gute Gewürze investiert. Sehr gut kam das aufwändig selbst hergestellte Erbspüree an. An einem sommerlichen Frühlingstag im Freien ist der Appetit gleich viel größer und in netter Gemeinschaft schmeckt es auch viel besser.


Insgesamt gingen 176 Portionen Eisbein und 35 Portionen Kasslerbraten über den Tresen.


Dafür ein großes Lob und herzlichen Dank dem Team Feldküche 2024. 


Text:       Ursula Bernitz     

Fotos:     Ursula und Klaus-Dieter Bernitz