Die Handlungsfelder konzentrieren sich auf folgende Themengebiete:
- Wildpflanzen
- Kulturpflanzen
- Wildtiere
- Kompostwirtschaft/Verwendung von Torf
- Umweltbildung/Naturschutzerfahrung
- Öffentlichkeitsarbeit
Reinhard Schubert hatte zwei Mitarbeiter der Stiftung mitgebracht, die zu unterschiedlichen Schwerpunkten arbeiten, um themennah Anknüpfungspunkte für die Zusammenarbeit der Stiftung mit den Kleingärtnern erörtern und Fragen der Anwesenden beantworten zu können.
Justus Meißner ist Experte für Florenschutz und hat bereits im Stadtbezirk Marzahn-Hellersdorf im Gebiet Biesenhorster Sand zur Biodiversität geforscht, insbesondere zu artenreichen Rasenflächen. Er äußerte die Vorstellung, dass auf Gemeinschaftsflächen der Gartenvereine Magerrasenarten und Wildpflanzen wachsen könnten wie (z.B. seit der IGA Berlin 2017 ) schon im Archepark und die Stiftung dies durch Bereitstellung von Samen und Beratung der Gartenfreunde unterstützt.
Als Vertreterin des Ressorts Fauna sprach Mira Sandrock von der Stiftung zu den Gartenfreunden. Sie stellte auch technische Hilfsmittel vor, mit denen nachtaktive Tiere nachgewiesen werden können. Den Gartenfreunden offerierte sie als Angebot der Stiftung die kostenfreie Ausleihe von Wildtierkameras mit Speicherkarte und von Tonaufzeichnungsgeräten, die anhand der Frequenz-aufzeichnung bei der Bestimmung unterschiedlicher Fledermausarten hilfreich sind. Den Schwerpunkt ihrer Präsentation bildete die Vorstellung des Projekts Artenfinder. Der Artenfinder ist eine Plattform, wo Bürger und Experten Beobachtungen zu Tieren, Pflanzen und Pilzen zur Erfassung melden können und diese Meldungen dem hauptamtlichen Naturschutz zur Verfügung stellen. Die Fotos/Videos der aufgefundenen Arten sowie Angaben zu Ort und Zeit der Sichtung werden nach Überprüfung durch den behördlichen Naturschutz in den Artenfinder aufgenommen (www.artenfinderberlin.de).
Dank der konkreten Ausführungen der Vertreter der Stiftung Naturschutz Berlin über ihre Projekte, Arbeitsweise und Einbindung aller Interessierten zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in Berlin kamen Fachleute und die anwesenden Kleingärtner sofort ins Gespräch. Die Gartenfreunde brachten zum Ausdruck, dass sie die Natur lieben, pflegen und schützen, sowohl in ihren Gärten und auf den Gemeinschaftsflächen und da die Natur am Gartenzaun nicht halt macht auch darüber hinaus. Weil Kleingärtner neugierig und wissbegierig sind, freuen sie sich über eine künftige Kooperation mit den Naturschutzverantwortlichen und Fachleuten, von der beide Seiten nur profitieren werden. Die Gartenfreunde können ihre Beobachtungen zur biologischen Vielfalt einbringen, durch Ratschläge der Stiftung zum Erhalt und zur Förderung der Arten im Garten beitragen und letztendlich damit einen Beitrag zur Aufwertung der Bedeutung der Kleingarten-anlagen für Klimaschutz und biologische Vielfalt in der Stadt Berlin leisten.
Konkrete Fragen und Anknüpfungspunkte ergaben sich in der Diskussion u.a. für:
- gemeinsame Begehungen von Parzellen mit Gartenteichen, um Amphibien zu erfassen
- geeignete Flächen für Trockenwiesen und Wildblumen auszuwählen und dafür Samen aus geprüften Quellen bereitzustellen
- frühzeitig auf öffentlich zugängliche Veranstaltungen zum Naturschutz beider Partner hinzuweisen und gegenseitig Teilnehmer zu entsenden
- Unterstützung bei Schulung/Ausbildung von Fachkräften für die Pflege und den Schnitt von Obst- und Wildobstgehölzen
- Austausch von Katalogen/Listen seltener und bedrohter Arten, die auch in Gärten ihren Lebensraum haben
- Aktionstage in Gartenanlagen mit Stiftungsbetreuung organisieren, um von den Gartenfreunden bereits festgestellte, ihnen aber unbekannte Arten zu klassifizieren mit Hilfe des Artenfinders
- Bestimmung von Fledermausarten, die in Gärten gesichtet wurden und artgerechte Auswahl und Platzierung von Fledermauskästen
- Ausleihe von Wildtierkameras und Tonaufzeichnungsgeräten von der Stiftung Naturschutz zur Erfassung von Tieren in Gärten während der Abwesenheit der Gartennutzer