Bezirksverband Berlin-Marzahn der Gartenfreunde e. V.
Verfasst am 07.07.2024 um 10:00 Uhr

Neues von der Kräuterfee

Seit 2016 engagiert die Gartenfachberatung des KGV Am Kienberg e.V. im Abstand von ein bis zwei Jahren die Heilprakterin Hannelore Bayer-Rutzel, um den Kleingärtnern Kräuterwissen und nützliche Rezepturen zu vermitteln. Dieses Angebot wird immer rege angenommen, besonders von den Gartenfreundinnen.


Jede Veranstaltung besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Das hat den Vorteil, dass jeder neue Rezepturen vor Ort ausprobieren kann, natürlich in Teamarbeit, und am Ende Aufwand und Nutzen für sich abwägen kann. Nicht alle vorgestellten Angebote und Rezepte muss und wird der Einzelne später selbst nutzen, denn jeder hat andere Favoriten in der Welt der Kräuter.

Inhalt des Kräuterseminars im Jahr 2024 waren der Heilwert von Wildkräutern, sammeln der Zutaten für eine grüne Kartoffelcremesuppe sowie die Zubereitung einer Heilsalbe und Oxymel.


Für den praktischen Teil des Kräuterkursuses hatten die Teilnehmer Kräuter von ihren Parzellen mitgebracht. Außerdem wurden noch fehlende Wild- und Gartenkräuter bei einem gemeinsamen Besuch in einem Fachberatergarten gesammelt. Weitere Zutaten für die Herstellung von Salbe, Suppe und Oxymel hatte die Kursleiterin vorher besorgt, wie z.B. Öl, Essig, Honig, Bienenwachs oder Fett für die Salbengrundlage sowie Gewürze.

Zuerst wurde mit der Salbenherstellung begonnen, da die Zutaten langsam im Wasserbad erhitzt und verrührt werden müssen und danach einige Zeit zum Abkühlen benötigen, ehe die Masse in Salbentöpfchen abgefüllt werden kann. Um restlos auszukühlen, bleiben die Salbengefäße vorerst noch offen. Die Zubereitung einer Heilsalbe ist etwas aufwendig und langwierig für den Einzelnen. Aber in einer Gruppe kann die Arbeit verteilt werden und eine größere Menge produziert werden, so dass am Ende jeder auf sein Töpfchen mit Ringelblumensalbe stolz sein konnte.

Während die Salbenzubereitung ruhte und weiter abkühlte, wurde mit der Vorbereitung einer Mittagsmahlzeit begonnen. Reichlich frische Kräuter und die ersten selbst geernteten Frühkartoffeln wurden gewaschen und zerkleinert für eine grüne Kartoffelcremesuppe, die allen gut mundete, denn Nachschlag wurde gern genommen. Zur Suppe hatte unsere Kursleiterin ein würziges Dinkelbrot, natürlich selbst gebacken, spendiert.


Die Getränke des Tages kamen von Mutter Natur. Kräutertee und Kräuterlimonade wurden ausgeschenkt. 

Auch Oxymel, ein Gesundheitstrunk, verkosteten die Kursteilnehmer in Schnapsglasmenge. Oxymel wird zu gleichen Teilen aus Apfelessig und naturbelassenem Honig hergestellt. Je nach gewünschter Wirkung werden noch Wildfrüchte, Kräuter oder Wurzeln hinzugefügt. Werden Wildfrüchte verwendet, entsteht Oxymel, das eine Vitamin-C-anreichendere Wirkung hervorruft. Die Zugabe von Beinwellwurzel oder Rosmarin verleiht dem Gesundheitstrank eine belebende und körperstärkende Wirkung. Die Kursteilnehmer stellten individuell ihre eigene Oxymellösung her, die noch zwei bis vier Wochen an einem warmen Standort ruhen muss, ehe sie verwendet werden kann. Der Gesundheitstrank wird verdünnt morgens eingenommen. Ein Esslöffel davon wird auf ein Glas Wasser genommen, kann aber auch mit 1/2-l Wasser verdünnt werden. Bereits im Mittelalter waren solche Hausmittel auf Essigbasis, die der Gesunderhaltung dienten, bekannt und beliebt.


Die Gartenfreunde der Gegenwart nahmen das Wissen der Vorfahren aufmerksam auf und waren eifrig dabei es sogleich anzuwenden.


Als Zugabe von der Kursleiterin erhielt jeder Teilnehmer die Skripte:

Kleine Kräuter- und Gewürzkunde,

Tipps zum Sammeln und Trocknen von Kräutern,

die Rezepturen des Kräuterseminars

sowie weitere Rezeptvorschläge.


Käuflich konnten auch Gesundheitstees, getrocknete Kräuter und Gewürze erworben werden. 


Viele Gartenfreunde nehmen interessiert und regelmäßig an den angebotenen Kräuterworkshops von Hannelore Bayer-Rutzel teil und sind schon auf das Thema im nächsten Jahr gespannt.


Text: Ursula Bernitz

Fotos: Ursula und Klaus-Dieter Bernitz