Worte zum Jahresbeginn 2025 an alle Gartenfreundinnen und Gartenfreunde
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Zum Beitrag des VerfassersGemeinsamkeiten der großen und der kleinen Welt
Gert Schoppa, Präsident des Landesverbandes Berlin der Gartenfreunde e. V.
Das Jahr 2025 wird ein Jahr weitreichender Veränderungen – weltweit, in Deutschland und in Berlin. Der Wechsel in der amerikanischen Präsidentschaft im Januar wird uns genauso beschäftigen wie die weitere Entwicklung im Ukraine-Krieg und bei den Konflikten im Nahen Osten. Bei uns steht die vorzeitige Neuwahl zum Bundestag und eine voraussichtlich schwierige Regierungsbildung an. Und hier in der Stadt werden die Haushaltskürzungen schmerzliche Auswirkungen für viele haben. Es sind – für jeden spürbar – unruhige Zeiten in einer sich verändernden Welt.
In solchen Zeiten brauchen wir Orientierung und Halt. Diese fallen nicht vom Himmel, sie sind Ergebnis eines offenen, kritischen und sachlich geführten Gedanken- und Meinungsaustausches. Ein solcher Austausch kann nur gelingen, wenn die Beteiligten einander mit Respekt begegnen, sich gegenseitig zuhören und neue Lösungsvorschläge und Wege nicht pauschal ablehnen. Das Beharren auf vermeintlichen Machtpositionen und der Unumstößlichkeit langjährig gesammelter Erfahrungen sind sowohl im Großen wie im Kleinen eher hinderlich als hilfreich.
Was hat das mit dem Kleingartenwesen zu tun? Kleingartenvereine können neben den Familien und den Freundeskreisen Orte sein, an denen dieser Gedanken- und Meinungsaustausch stattfindet. Vereine sind Zusammenschlüsse von Gleichgesinnten. Gleichgesinnt heißt aber nicht automatisch, dass immer alle der gleichen Meinung sind. Vielmehr ist für einen Verein charakteristisch, dass permanent eine Meinungsbildung stattfindet und sich Mehrheiten herausbilden. Das ist für unser demokratisches Gemeinwesen existenziell. Die Förderung solcher Debatten ist auch eine der Aufgaben eines Vereinsvorstandes.
Mein besonderer Dank gilt zum Jahreswechsel allen Ehrenamtlichen in unserer Organisation für ihre im zurückliegenden Jahr geleistete Arbeit. Wir alle dürfen froh sein, dass wir in den über 700 Kleingartenvereinen der Stadt Tausende Menschen haben, die sich tagtäglich ehrenamtlich darum kümmern, dass Entscheidungen demokratisch herbeigeführt und gemeinschaftlich umgesetzt werden. Insofern sollten wir unser Zusammenleben in den Berliner Kleingartenvereinen auch weiterhin so gestalten, wie wir es in der gesamten Gesellschaft zu Recht erwarten. Und dort, wo es diesbezüglich Mängel gibt, sollten wir gemeinsam auf Veränderungen hinarbeiten. Ich bitte Sie, liebe Kleingärtnerinnen und Kleingärtner, sich an diesen Prozessen zu beteiligen. Helfen Sie mit, die Demokratie in unseren Vereinen und unserer Gesellschaft mit Leben zu erfüllen.
Allen Gartenfreundinnen und Gartenfreunden wünsche ich ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2025!
Gert Schoppa
Präsident des Landesverbands Berlin der Gartenfreunde e. V.
Dieser Textbeitrag ist in der Januar-Ausgabe 2025 der Verbandszeitschrift Berliner Gartenfreund als Editorial erschienen. Der Landesverband Berlin der Gartenfreunde e. V. hat den Text auch online veröffentlicht und im Webseiten-Netzwerk "Gartenbund" für die News angeschlossener Verbände und Vereine freigegeben.