Viele unserer Gartenfreunde füttern im Winter die Singvögel. Und das ist gut so! Aber da die Insektenpopulation um erschreckende 80 % zurückgegangen ist, wird jetzt von Experten selbst in naturnahen Gärten eine ganzjährige Fütterung empfohlen.
Das vom Handel angepriesene Sommerfutter ist allerdings ungeeignet. Die Vögel benötigen besonders fettreiches Futter, weil der große Flugmuskel nur mit Fett funktioniert. Meisenknödel, Nüsse und Sonnenblumenkerne sind sehr fettreich und daher erste Wahl.
Bei der Jungenaufzucht sind die Eltern ständig in Bewegung und verbrauchen ca. 25 mal mehr Energie als im Winter wenn sie bis zu 16 Stunden des Tages verschlafen. Balz, Paarung, Jungenaufzucht (1-2 x pro Saison) und die Mauser verlangen den Tieren alles ab.
Ein Meisenpaar fliegt z.B. zur Fütterung der Jungen durchschnittlich 600 x pro Tag den Kasten an, um den Nachwuchs mit 50 g Insekten (3 g entsprechen ca. 800 Blattläusen) zu versorgen.
Eine erwachsene Kohlmeise wiegt selbst nur 20 g. Das ist also eine enorme Leistung dieser kleinen Geschöpfe.
Nur wenn gar keine Insekten mehr zur Verfügung stehen, füttern die Vogeleltern in ihrer Verzweiflung ihre Jungen evtl. mit „unserem“ Vogelfutter, was letztendlich aber das Verhungern der Brut nicht verhindern kann. Mehlwürmer sind in diesem Fall eine mögliche Hilfe und sind auch jederzeit im Handel erhältlich.
Wir Kleingärtner können vor allem durch eine naturnahe Bepflanzung unserer Parzellen den Insekten und damit dann auch den Vögeln grundsätzlich eine bessere Lebensgrundlage bieten. Die Vögel danken es uns dann mit ihrem fröhlichen Gesang.