KGV Hattorf e.V.

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Verfasst am 15.10.2024 um 12:00 Uhr

Kleingartenanlagen unter veränderten Bedingungen

Die Teilnehmer verfolgen gespannt den Vorträgen.

Meldungen von Überschwemmungen erreichen uns häufiger bis regelmäßig. Bergabgänge, weil mit dem Gletschersterben auch der Permafrost zunehmend aus dem Boden geht, sind für uns in Niedersachsen sicher nicht das Problem, die Deiche aber kann man nur begrenzt erhöhen, was immer wieder geschehen muss, weil der Meeresspiegel ansteigt. Wo wir auch leben, kommen wir nicht umhin die menschengemachten Klimaveränderungen zur Kenntnis zu nehmen. Für uns Kleingärtner stehen weniger die katastrophalen Folgen der Klimaveränderung im Mittelpunkt. Wir müssen in Mittel- bis Nordeuropa damit leben, dass es Veränderungen im alltäglichen Leben, speziell auch bei der Gartenarbeit geben wird. Ganz deutlich erkennen wir, dass sich die Fauna schon wesentlich verändert hat. Mit diesen Herausforderungen beschäftigte sich thematisch das hervorragend organisierte und am Kleingarten orientierte Seminar, das in seiner Reihenfolge das zehnte gemeinsame Seminar der niedersächsischen Verbände gewesen ist und vom Landesverband Braunschweig auf die Beine gestellt wurde. Hier waren die Fördermittel des Landes Niedersachsen Gewinn bringend angelegt.


Mehr als 50 Gartenfreundinnen und Gartenfreunde hatten sich in Walsrode eingefunden und hörten  an den drei Tagen sieben Referate, diskutierten fachkundig die aufgezeigten Themen, und selbst nach dem offiziellen Schluss der jeweiligen hochkarätigen Vorträge unterhielt man sich in Kleingruppen über das Gehörte und nutze die Zeit zum gemeinsamen Gespräch, um die Tematik mit der eigenen Vereinsarbeit zu verbinden.

Frau Dr. Jutta Zeitz trägt zum Thema "Gärtnern für den Klimaschutz" vor.

Vom Klimaschutz durch den Gebrauch erneuerbarer Energie im Kleingarten, hier ging es um die Möglichkeit des Einsatzes von Photovoltaik (Referent: Michael Welz), über „Klima und Selbstversorgung im Kleingarten“ (Referentin Ursel Kruse), den Umgang mit Wasser unter veränderten Bedingungen (Referentin Nadja Krause) wurden weiter die Themen wie „Gärtnern für den Klimaschutz – Kleingärten als natürliche CO2 Speicher“ auf hohem wissenschaftlichen Niveau und dennoch plausibel , ja regelrecht spannend geschildert (Referentin Dr. Jutta Seitz), bis zur Veränderung der Fauna durch neue Klimareize hervorragend dargestellt. Wie insektenfreundliches Gärtnern den erheblichen Insektenrückgang aufzuhalten hilft, wurde von der Referentin Sandra Bischoff vorgestellt. Selbst das Eindringen der Tiere wie Waschbär, Fuchs, Mader, Wildschwein, Rehwild und co. in die Kleingärten, aufgrund veränderter Bedingungen und des fördernden Verhaltens der Menschen in den Städten, wurde nicht ausgeklammert. Referent Carl Gustav Glaser umriss als erfahrener Jäger die sich aus den Veränderungen ergebenden Verhaltensweisen der Tiere im Kleingarten.

Frau Nadja Kruse zum Thema "Klimaangepasste Gärten".

Verstärkt wird immer wieder die Frage gestellt, ob solche Veranstaltungen, die teuer und für die Teilnehmer und Referenten zeitintensiv sind, sich lohnen und noch in die Zeit gehören. Wer an dem Seminar in Walsrode teilgenommen hat, darüber mit anderen ins Gespräch gekommen ist, wird bestätigen, dass nicht alle Weiterbildung im Kleingartenwesen durch digitale Veranstaltungen ersetzt werden können. Wie sich in Walsrode wieder einmal gezeigt hat sind solche Veranstaltungen besonders wichtig und für die ehrenamtlich tätigen Vorstandsmitglieder motivierend. Besonders wenn sie so gut vorbereitet und organisiert wurden, wie die drei Tage im September in Walsrode, sind sie ein (Lern-) Erlebnis für alle engagierten Gartenfreundinnen und Gartenfreunde. Hervorragend durch die Veranstaltung führte das geschäftsführende Vorstandsmitglied des Landesverbandes Braunschweig Ingo Stübig.


Autor und Bilder: Hansjörg Kefeder