Liebe Gartenfreunde,
als Kleingärtner haben wir nicht nur die Möglichkeit, unsere Gärten zu verschönern und frisches Obst und Gemüse zu ernten, sondern wir können auch aktiv zum Schutz von Fledermäusen beitragen. Diese faszinierenden Tiere sind ein wichtiger Bestandteil unseres Ökosystems, da sie Insektenbestände regulieren und zur Bestäubung beitragen. Leider sind viele Fledermausarten bedroht, und ihre Lebensräume schrumpfen. Hier erfahren Sie, wie wir in unseren Kleingärten für den Schutz der Fledermäuse aktiv werden können.
Fledermausarten in Leipzig
Leipzig beherbergt eine Vielzahl von Fledermausarten, die vor allem in den warmen Sommermonaten aktiv sind. Zu den häufigsten Arten in der Region gehören:
1. Großes Mausohr (Myotis myotis): Eine der größten Fledermausarten in Europa. Diese Art bevorzugt Wälder, kommt aber auch in Gärten vor, besonders wenn sie dort geeignete Unterschlupfmöglichkeiten findet.
2. Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus): Diese kleine Fledermausart ist in städtischen Gebieten weit verbreitet und fühlt sich auch in Kleingartenanlagen wohl. Zwergfledermäuse jagen bevorzugt insektenreiche Gebiete wie blühende Gärten und Wiesen.
3. Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus): Diese Fledermausart jagt gerne in offenen Landschaften und kann auch über Gärten hinweg fliegen. Sie nistet gerne in Dachböden oder Gebäudespalten, findet aber auch in alten Bäumen Unterschlupf.
4. Wasserfledermaus (Myotis daubentonii): Diese Art jagt bevorzugt über Wasserflächen, ist aber auch in der Nähe von Gartenteichen zu finden.
Wie können wir Fledermäuse in unseren Kleingärten unterstützen?
1. Schaffung von Unterschlupfmöglichkeiten: Fledermäuse brauchen sichere Schlaf- und Brutplätze. Sie nutzen Spalten, Höhlen in Bäumen und auch künstliche Nistkästen. Das Anbringen von Fledermauskästen an Bäumen oder Gartenhäusern bietet ihnen wertvolle Rückzugsorte. Diese Kästen sollten möglichst hoch angebracht werden, etwa 3-5 Meter über dem Boden und in Richtung Süden oder Südwesten, um ausreichend Sonnenwärme zu erhalten.
2. Naturnahe Gestaltung des Gartens: Eine vielfältige und naturnahe Gartengestaltung ist für Fledermäuse besonders attraktiv. Insektenreiche Blumenwiesen, heimische Sträucher und Hecken bieten Lebensraum für zahlreiche Insekten, die die Hauptnahrung der Fledermäuse darstellen. Auch Obstbäume ziehen Insekten an, die wiederum Fledermäuse anlocken.
3. Vermeidung von Pestiziden: Chemische Schädlingsbekämpfungsmittel töten nicht nur Schädlinge, sondern auch die Insekten, die als Nahrung für Fledermäuse dienen. Durch den Verzicht auf Pestizide und den Einsatz von natürlichen Schädlingsbekämpfungsmethoden wie Nützlingsförderung leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Fledermauspopulation.
4. Anlage von Gartenteichen: Wasserflächen ziehen zahlreiche Insekten an, die wiederum Fledermäuse als Nahrungsquelle nutzen. Ein kleiner Gartenteich kann also nicht nur für Vögel, Frösche und Libellen eine Bereicherung sein, sondern auch für Fledermäuse.
5. Beleuchtung reduzieren: Künstliche Beleuchtung kann Fledermäuse stören und ihre Jagdaktivitäten beeinträchtigen. Durch den Einsatz von warmen, gedimmten Lichtquellen und das Ausschalten von unnötigen Lichtquellen in der Nacht können wir den Garten für Fledermäuse attraktiver machen.
Euer Vereinsvorstand
Foto: Bild von <a href="https://pixabay.com/de/users/alexas_fotos-686414/?utm_source=link-attribution&utm_medium=referral&utm_campaign=image&utm_content=967793">Alexa</a> auf <a href="https://pixabay.com/de//?utm_source=link-attribution&utm_medium=referral&utm_campaign=image&utm_content=967793">Pixabay</a>