Fruchtwechsel beachten
Wenn Sie sich für einen Einsatz von Gründüngungspflanzen entscheiden, müssen Sie jedoch an den Wechsel der Pflanzenfamilie denken. So sollten Sie keinen Senf auf Beeten aussäen, auf denen zuvor mit Kohlhernie befallener Kohl stand. Denn beide gehören zu den Kreuzblütlern, und der Erreger ist bis zu sieben Jahren im Boden aktiv.
Doch nicht nur phytosanitäre Gründe spielen hier eine Rolle, sondern auch der Nährstoffbedarf der Folgekultur. Bei einem Anbau von schwach zehrenden Gemüsepflanzen, sollten zuvor keine stickstoffanreichernden Leguminosen ausgesät werden. Bei stark zehrenden Gemüsepflanzen wäre sie jedoch die richtige Vorkultur.
Blühende Pollenspender
In der Regel werden Gründüngungspflanzen zwischen August und Oktober ausgesät und schützen so den Boden über die Wintermonate. Im Frühjahr, etwa zwei Wochen vor der geplanten Aussaat oder Pflanzung, wird die Gründüngung flach in den Boden eingearbeitet.
Für einen Gemüsegarten ist der Fruchtwechsel maßgebend. Steht dieselbe Gemüsekultur und nahe Verwandte immer wieder auf demselben Beet, können sich pflanzenspezifische Krankheiten entwickeln. Hier lässt sich eine blühende Gründüngung gut integrieren. Ein gutes Beispiel ist hier der „Bienenfreund“, auch Phacelia (siehe Foto) genannt, deren blaue Blüten Insekten viel Pollen und Nektar bieten. Neben weiteren Gründüngungspflanzen mit bienenfreundlichen Blüten wie Senf und Klee, lassen sich auch Sommerblumen gut einbinden. Studentenblumen (Tagetes) und Ringelblume (Calendula) können ebenfalls ganze Beete bedecken. So wird die Gründüngung im Garten eine abwechslungsreiche Gestaltung mit vielerlei Nutzen. Machen Sie mit und bringen auch Sie Flächen zum Blühen!
Pflanze
| Verwendung
| Böden
| Aussaat
| Winterhart
| Saattiefe
| Saatmenge
| Besonderheit
|
Winterraps
| Nachsaat
| Tiefgründige Lehmböden
| Aug.-Okt.
| bis -20°C
| 1-3cm
| 4-6,5g/m2
| nicht vor oder nach Kohl
|
Winterroggen
| Vorkultur
| alle Böden
| Feb.-Nov.
| ja
| 2-3cm
| 15g/m2
| unterdrückt Unkräuter
|
Serradella
| Zwischenfrucht
| alle Böden
| Juli-Aug.
| nein
| 2-3cm
| 3-4g/m2
| nicht vor oder nach Erbsen, Bohnen
|
Tagetes
| Mischkultur
| sandige bis lehmige Böden
| März-Sep.
| nein
| 1-2cm
| 10-25g/m2
| Verringert Nematoden- befall
|
Lupine
| verdichteten Böden
| leichte Böden
| April-Aug.
| ja
| 2-3cm
| 2g/m2
| viel Grünmasse, Tiefwurzler, N
|
Phacelia
| Vorsaat bzw. Nachsaat
| alle Böden
| März-Sep.
| nein
| 1-2cm
| 1,5g-5g/m2
| Bienenweide, viel Wurzelmasse
|
Gelbsenf
| Nachsaat, Mischkultur
| mittelschwere Böden
| März-Sep.
| nein
| 2-3cm
| 10g/m2
| Pfahlwurzel, nicht vor Kohl
|
Ölrettich
| Nachsaat
| schwere, verdichtete Böden
| Aug.-Sep.
| nein
| 2-3cm
| 4g/m2
| Pfahlwurzel, viel Grünmasse
|
Bitterlupine
| Ganzjährig
| leichte, etwas saure Böden
| April-Sep.
| nein
| 3-4cm
| 20g/m2
| Tiefwurzler, Stickstoffsammler
|
Luzerne
| Verdichtete Böden
| mittelschwere Böden
| März-Aug.
| ja
| 2-3cm
| 2g/m2
| Tiefwurzler, Stickstoffsammler
|
Inkarnatklee
| Nachsaat
| alle Böden
| März-Sep.
| nein
| 1-2cm
| 5g/m2
| Bienenweide, Stickstoffsammler
|
Tabelle: Übersicht von Gründünungspflanzen
Sven Wachtmann, Vorstandsmitglied für Fachberatung
04/2021