Kleingartenverein Erlenstraße
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Verfasst am 21.12.2022 um 15:00 Uhr

Kompost -das wertvollste Gut im Garten

Der Komposthaufen wird im Garten meist nicht groß beachtet, spielt aber eine ganz wichtige Rolle für unsere Gartenerde. Er ist Lieferant unser eigenen „Komposterde“ mit den besten Qualitäten von Nährstoffen und Humus für alle Gartenpflanzen. Fast der gesamte anfallende Gartenabfall kann für ihn gesammelt werden. Es ist sehr wichtig, ihm besondere Aufmerksamkeit zu schenken, weil er für uns der größte „natürliche Wiederbringer“ von Nährstoffen ist.

Standort

Der Komposthaufen sollte stets an einem schattigen Platz stehen, um Geruchsbildung und Austrocknung vorzubeugen. Jedoch sollte er vor heftigen Regengüssen geschützt sein. Wichtig ist auch der direkte Bodenkontakt, damit Regenwürmer und andere Bodenorganismen ungehindert an das zu kompostierende Material gelangen können und Nässe abfließen kann. Wenn es zu trocken ist, bitte auch an den Kompost denken und zusätzlich Wasser verabreichen.

 

Kompostierung

Kompostieren ist ein rein biologischer Vorgang, bei dem organisches Material mit Hilfe von Mikroorganismen und Kleinlebewesen, wie Würmer, Asseln, Tausendfüßler, Regenwürmer und auch Pilze, zu wertvollem Humus zersetzt wird. Der Stoffwechsel dieser Kleinstlebewesen erzeugt Wärme, die im Inneren eines Komposthaufens Temperaturen bis zu 70 °C entstehen lassen. Diese Temperatur ist in der Lage, Bakterien und Keimlinge abzutöten.

 

Wichtig für eine gute Umsetzung des Kompostes sind vor allen vier Faktoren: die richtige Menge an Feuchtigkeit, eine ausreichende Luftzufuhr, Wärme und ein ausgeglichenes Angebot an Nährstoffen (organische Abfälle). Durch diese Bedingungen werden die Kleinstlebewesen gefördert und der Abbau des Kompostmaterials geschieht wesentlich schneller und konsequenter.

 

Gut für den Kompost

Folgende Stoffe gehören auf einen Komposthaufen: Rasenschnitt, Laub, Gartenabfälle, Kaffeesatz, Gartenschnitt, Obstreste, Häckselmaterial und noch weiters. Alle Abfälle sollten möglichst zerkleinert auf den Kompost gegeben werden, um die „Angriffsfläche“ für die Mikroorganismen und Kleinstlebewesen möglichst zu vergrößern. Zusätzlich kann ein Kompostbeschleuniger, in dem Bakterien, Pilzkulturen und Enzyme enthalten sind, verwendet werden. Er fördert den Zersetzungsprozess. Aber auch guter Gartenboden kann zusätzlich auf den Kompost gegeben werden, denn auch hier sind noch unzählige Mikroorganismen und Kleinstlebewesen enthalten.

Darüber hinaus können auch Zuschlagstoffe wie z.B. Bentonit, Hornspäne, Gesteinsmehle, Algenkalk, Kräuterextrakte und Zuckerlösungen hinzuführt werden. Sie runden einen guten Gartenkompost ab.

 

Schlecht für unseren Kompost

Nicht in den Kompost gehören Fleisch- und sonstige Essensreste. Sie ziehen Ratten und Mäuse an. Außerdem gehören samentragende Unkräuter und kranke Pflanzenteile nicht in den Kompost.

 

Komposttest
Um zu wissen, wann der Kompost verwendet werden kann, sollte ein Reifetest oder Kressetest durchgeführt werden. Die Pflanzenverträglichkeit wird mit Kresse geprüft. Kresse reagiert sehr empfindlich auf hohe Nährstoffgehalte und ist daher ein guter Indikator.
Für den Test werden zu gleichen Teilen Gartenerde mit Kompost vermischt und ein Gefäß damit befüllt. Darauf die Kresse aussäen, leicht andrücken und befeuchten. Nach 3-4 Tagen muss der Großteil der Samen gekeimt sein und mindestens 8 Tage lang grün und gesund aussehen: Kräftige, grüne Kresseblättchen sind ein Zeichen für reifen Kompost. Wächst die Kresse zügig ohne Blauverfärbung, so ist der Kompost problemlos verwendbar. Sind die Keimlinge gelb oder braun, ist der Nährstoffanteil sehr hoch. Solch eine Kompostmischung sollte dann gezielt nur für starkzehrende Pflanzen eingesetzt werden. Bei mangelhaftem Wachstum und Blattschäden ist der Kompost nur zum Mulchen geeignet.

 

Kompostbehälter

Für den Kompost gibt es eine Vielzahl von verschieden Behältern. Je nach Platzkapazitäten und Ästhetik gibt es Behälter aus Maschendraht, Holz, Aluminium oder Kunststoff. Der Thermokomposter eignet sich besonders für kleinere Gärten. Ihn zeichnet ein geschlossener Bau aus. Hier bleibt die entstehende Hitze gut im Kompostbehälter, was für die Umsetzung des organischen Materials günstig ist.

 

Inhaltstoffe vom Kompost
Stickstoff: 0,3-1,5%
Phosphor: 0,1-0,8%
Kali :0,3-0,8%
Magnesium: 0,1-2,0%
Kalk: 1,0-1,2%
Organische Substanz: 20-40%
pH-Wert: 6,5-8,0

 

Anwendung und Ziele
Die wichtigsten Ziele des Kompostierens sind den Humusgehalt zu erhalten und zu mehren, Nahrung für Bodenlebewesen zu schaffen, besonders für Mikroorganismen, die organische Substanzen in den Naturkreislauf zurückzuführen und die Bildung eines stabilen Krümelgefüges (Ton-Humus-Komplex). Die Düngung mit Kompost erhält und vergrößert den Humusgehalt im Gartenboden - ein positiver Beitrag auch zum Klimaschutz. Hier werden große Mengen an CO2 gespeichert.


Durch das Ausbringen von Kompostmaterial (ca. 3 Liter je m² im Jahr) kann man den Kauf von Dünger und Bodenverbesserungsmitteln stark reduzieren oder sogar ganz einstellen. Dies fördert eine positive Bilanz in der nachhaltigen Bearbeitung von Kleingärten.

 

 

 

Sven Wachtmann, Vorstandsmitglied für Fachberatung

05/2019

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