Kolonie am Erlengrabenteich
Tipps für den Garten
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Verfasst am 15.05.2024 um 15:10 Uhr

Tipps zur richtigen Bewässerung im Garten    

In Zeiten des Klimawandels wird es immer wichtiger, Dinge richtig anzupacken    

Regenwasser auffangen und verwerten   

Wenn es regnet, seien Sie vorbereitet und sammeln bzw. speichern Sie das kostbare Nass durch Regenfallrohrabzweige in Wassertonnen oder Zisternen.


Das kostbare Gut Wasser kann dann nach Notwendigkeit den Pflanzen wieder gezielt zur Verfügung gestellt werden. Regenwasser ist kostenlos und besser als Leitungswasser und frei von Chlor, Fluor oder Kalk. Behältnisse sollten abgedeckt werden das Mückenlarven keine Chance haben und andere Tiere darin verenden könnten.



Gießrand für unsere Pflanzen 

Ein Gießrand sollte ein Muss bei Neupflanzungen von Obst und Gemüse im Garten sein. Der Gießrand erleichtert das Bewässern. Das Wasser verbleibt für eine Zeit im Gießrand, wo sich auch die Wurzeln der Pflanzen befinden. Es kann langsam in den Boden eindringen, ohne wegzulaufen. 


Auch Mulden für eine Gemüseaussaat könne später als Gießrand dienen.



Den Rasen nicht zu stark verwöhnen

Um den Rasen nicht zusätzlich im Sommer zu belasten, sollten Sie die Rasengräser nicht tiefer als 5 cm einkürzen, so ist ein besser Verdunstungsschutz der Gräser gewährleistet und die Rasenmahd trocknet nicht zu schnell aus. 


Bei sehr lang anhaltender Trockenheit sollte der Rasen nicht mehr gewässert werden. Jetzt gehen andere Kulturen im Garten vor. Der Rasen regeneriert sich recht schnell nach einer regenreichen Zeit.

Offenen Boden mit organischem Material abdecken

Damit der Boden nicht zu schnell austrocknet, wird er mit organischem Material wie Rasenschnitt, Staudenresten oder mit Rindenmulch abgedeckt. Das erspart im Sommer häufiges Gießen und unerwünschtes Unkrautjäten. 


Rindenmulch kann unter Obstbäumen aber auch in Pflanzungen eingebracht werden. Die Aufbringungsstärke sollte nicht über 10 cm liegen, andernfalls schadet es den Pflanzen. Vor der Aufbringung empfiehlt es sich, dem Boden stickstoffhaltigen Dünger zu geben.


Einmal hacken spart dreimal gießen

Eine gute alte Gärtnerweisheit kann auch in Ihrem Garten eine Anwendung finden. Ist der Boden trocken und hart, kann Gieß- oder Regenwasser nicht zu den Wurzeln durchdringen. Bleibt der Boden längere Zeit unbearbeitet, bilden sich feine senkrechte Röhrchen, die auch Kapillaren genannt werden. Durch diese Kapillaren kann Wasser aufsteigen und an der Oberfläche verdunsten. Das Hacken kann diese Tatsache unterbinden. Die Kapillaren werden zerstört und das Wasser bleibt länger im Boden.



Gleichmäßige Wasserzufuhr zu unseren Gartenfrüchten


Lassen Sie bei wüchsigen Pflanzen wie bei der Tomate den Boden nie austrocknen. Der Wechsel von feuchtem und trockenem Boden lässt schnell die Früchte platzen.



Bitte nicht auf die Blätter

Kaltes Wasser bitte nicht auf die Blätter der Pflanzen geben. Es ist purer Stress für unsere Pflanzen, zum einen durch den starken Temperaturunterschied, zum anderen führt die höhere Verdunstung zu einer möglichen Verbrennung auf den Blättern und es entsteht auch ein höheres Risiko einer Pilzinfektion an unseren Pflanzen. 


Bitte keine Bewässerungssysteme, die Kopfüber das Wasser auf unsere Pflanzen ergießen, verwenden!



Möglichst ausgiebig wässern

Kontrollieren Sie, ob der Boden (tiefere Schichten) auch feucht ist. Das Wasser muss dahin, wo die Pflanzen ihre Wurzeln haben. Nur ab und zu ein wenig an Wasser befeuchtet maximal nur die Bodenoberfläche und die Pflanze hat nicht viel davon. Lieber seltener dafür aber durchdringender wässern.


So können wir quasi die Wurzeln erziehen in die Tiefe zu wachsen. Gießt man immer nur so viel, dass die oberen Zentimeter des Bodens befeuchtet werden, ist nur dieser Bereich schnell durchwurzelt! Bei trockenen Phasen sterben diese Wurzeln dann schnell ab.


Die richtige Wassermenge

Der Wasserbedarf ist abhängig von der jeweiligen Pflanzenart, der Bodenart, Licht- und Windverhältnissen, Temperatur- und Niederschlagsverlauf, Luftfeuchtigkeit und andere spezielle Standortfaktoren. 


Gemüse ist eine Hochleistungspflanze zum Thema Wasser! Pflanzen im allgemeinen haben den höchsten Bedarf an Wasser während der Blüte und Fruchtansatzbildung.



Die richtige Technik

Eine gute Möglichkeit zur gezielten und effektiven Wasserverwendung für unsere Gartenpflanzen stellt die Tropfbewässerung dar. Dies sind Schlauchsysteme, die oberirdisch oder unterirdisch verlegt werden, und tröpfchenweise Wasser aus unterschiedlichen Auslassöffnungen (Tropfer, Öffnungen) abgeben. 

Sicherlich ist das Anlegen der Tröpfchenbewässerung eine Investion und anfänglich mit Aufwand verbunden, wenn es dann aber "läuft", hat man nur noch wenig Arbeit. 


Vorteile dieser Bewässerung sind eine gezielte, gleichmäßige, langsame und sparsame Abgabe von Wasser. Durchflussmenge für Tropfer liegt bei ca. 2,4 bis 8 Liter pro Stunde.



Versiegelung so gering wie möglich halten

Versiegelte Flächen in Gärten sollten vermieden werden, so das Regen auch in den Boden eindringen kann. Beseitigen Sie möglichst vorhandene versiegelte Flächen und bringen Sie wasserdurchlässige Belege ein. In Kleingärten dürfen nur max. 6% der Gartenfläche versiegelt sein ! Achten Sie darauf



Nur das Notwendige bewässern

Bei trockener Witterung sollten wir versuchen nur das Notwendigste im Garten gut und durchdringend zu wässern. Beschränken Sie die Wässerung auf wichtige Kulturen wie die Gemüsepflanzen in Ihrem Garten. Versuchen Sie effektive Möglichkeiten wie z.B. eine Tröpfchenbewässerung mit einer Bewässerungsuhr in Beeten zu integrieren.



Sven Wachtmann, Vorstandsmitglied für Gartenfachberatung

04/2024

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