Landesverband Braunschweig der Gartenfreunde e.V.
Tipps für den Garten
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Verfasst am 01.12.2022 um 15:00 Uhr

Dezember: Winterfütterung der Vögel – eine lange Tradition

Kohlmeisen mögen auch gern Erdnussbruch aus dem Futtersilo

Wer jetzt durch die Gartenabteilungen der Baumärkte geht und nach Pflanzen für das Freiland Ausschau hält, findet nur sehr wenig. Auch die Blumenzwiebeln für das nächste Frühjahr sind aus den Regalen verschwunden. An ihre Stelle sind jetzt Vogelfutterhäuschen, Meisenringe und -knödel sowie Sonnenblumenkerne getreten. Es ist höchste Zeit, mit der Winterfütterung in unseren Gärten zu beginnen. Wenn erst einmal Schnee fällt und starker Frost droht, ist es für viele Vögel schon zu spät, erst dann auf die Suche nach Futter zu gehen.


Unsere heimischen Wildvögel müssen sich allmählich an die Futterstellen gewöhnen, die wir ihnen anbieten. Erst bei Schnee eingerichtet, bleiben sie oft verwaist. So langsam gehen die natürlichen Futtervorkommen, wie z.B. die Beeren von Ilex, Feuerdorn und Schneeball zur Neige. Deshalb ist es gut, spätestens jetzt ein Futterhäuschen im Garten aufzustellen oder aufzuhängen. Man sollte aber erst mit wenig Futter anfangen und regelmäßig prüfen, ob es gefressen wird. Erst wenn es aufgefressen ist, sollte man nachfüllen.


Heute gibt es eine Vielzahl an Futterhäuschen im Handel. Da fällt einem die Auswahl schon schwer. Die herkömmlichen Futterhäuschen aus Holz haben den Nachteil, dass sie regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gesäubert werden müssen, damit sich keine Krankheiten übertragen. Die neueren Futtercontainer aus Plexiglas oder Drahtgitter sind da schon pflegeleichter und auch hygienischer, weil die Vögel das Futter nicht verunreinigen können. Außerdem kann man dort eine größere Menge wetterfest einfüllen und muss nicht so oft kontrollieren. Auch auf den Standort des Futterhäuschens kommt es an: es sollte mindestens einen Abstand von zwei Metern zu Fenstern haben und an einer übersichtlichen Stelle stehen, damit sich dort keine Katzen anschleichen können. Am besten ist es, wenn in einiger Entfernung Wildsträucher stehen, die im Spätherbst Beeren tragen. Das lockt die Vögel schon frühzeitig in den Garten und kann ihnen später als Zuflucht dienen. Kohlmeisen holen sich häufig Sonnenblumenkerne aus dem Häuschen und fliegen dann auf einen bestimmten Ast um sie dort sicher und in Ruhe fressen zu können. Finken, Sperlinge und Ammern bevorzugen Körnerfutter. Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Zaunkönig, Amsel und Star mögen lieber Weichfutter wie Rosinen, Obst, Haferflocken oder Kleie und nehmen das Futter lieber vom Boden auf. Allesfresser wie z.B. Meisen, Spechte und Kleiber fressen Körner- und Weichfutter gern, und sie gehen auch an fetthaltiges Futter wie Meisenringe, oder Meisenknödel. Der Handel bietet ein reiches Angebot an verschiedenen Futtermischungen an. Je vielfältiger das Angebot am Futterhaus ist, desto vielfältiger sind auch seine Besucher. Wenn das Netz der Meisenknödel leer und zerrissen ist, hat sich wahrscheinlich eine Krähe oder eine Elster den Knödel geholt.


Man sieht, eine Winterfütterung lohnt sich in zweierlei Hinsicht: man hilft den Vögeln und kann dabei Vogelarten beobachten, die sonst selten zu sehen sind.



Bild & Text: Claudia Heger