Endlich ist der Frühling da und man beobachtet ein seltsames Völkchen, das sich vorwiegend in gebückter Haltung in Haus- und Kleingärten aufhält und nun wieder seiner Leidenschaft frönen kann: der Gärtnerei. „Jetzt geht es endlich wieder los!“. Doch jeder Gärtner, ob aus Leidenschaft oder Berufung, denkt jetzt schon an den Sommer und überlegt, wie der Garten in diesem Jahr aussehen kann.
Um ihn jedes Jahr etwas anders aussehen zu lassen, gibt es Sommerblumen. Sie haben eine kurze Entwicklungszeit und können jedes Jahr neu herangezogen werden. Also kann man auch in jedem Jahr die Farbe wechseln. Im letzten Jahr war der Garten in kräftigen Blau- oder Gelbtönen gestaltet, in diesem Jahr wird er Pastell in Weiß, Rosa und hellem Violett - der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Außerdem ist die Anzucht und Pflege von einjährigen Sommerblumen meist unkompliziert: Die beste Voraussetzung dafür ist die Auswahl von Sorten, die direkt ins Freiland gesät werden können. Jetzt im April sind es die Bauerngartenklassiker wie Fuchsschwanz, Ringelblume, Kornblume, Mandelröschen, Sommerrittersporn, Kalifornischer Mohn, Sonnenblume, Schleifenblume, Duftwicke, Cosmea, Zinnie oder Jungfer im Grünen. All diese Sorten sind schon für wenig Geld erhältlich und erfreuen den ganzen Sommer lang mit ihrer Blüte. Und wenn man sie zur Reife kommen lässt, säen sich viele von selbst aus und kommen im nächsten Jahr wieder.
Wer die Samen nicht einzeln aussäen will, kann sich in den überall angebotenen Saatgutsortimenten umschauen, muss dafür aber auch etwas tiefer in die Tasche greifen. Dort gibt es Mischungen für jeden Geschmack. In abgestimmten Farbtönen oder auch bunt gemischt, als Saatband oder auch als Saatplatte für den Balkonkasten. Wichtig ist der Hinweis auf der Samentüte, ab wann ins Freiland ausgesät werden kann. Es gibt Mischungen für sonnige und halbschattige Bereiche und welche, die einem bestimmten Zweck dienen, z.B. essbare Blüten oder Bienenfutterpflanzen und Schmetterlingswiesen. Letztere sind auch ein guter Beitrag zum Naturschutz, denn sie ziehen viele Nützlinge in unsere Gärten. All diese Blumen haben einen eher geringen Nährstoffbedarf und brauchen daher wenig Pflege. Bei der Aussaat sollte man beachten, dass der Boden gut aufgelockert ist. Losen Samen kann man breitwürfig oder in Reihen aussäen. Nach dem Einharken oder Schließen der Reihen sollte der Samen leicht angedrückt werden, am besten mit dem Harkenrücken, damit der Samen mit der Erde in festen Kontakt kommt. Danach muss regelmäßig gewässert werden, sonst läuft die Saat nicht auf. Man kann auch zwischen die abwelkenden Blätter von Tulpen und Narzissen säen, sie bieten ein hervorragendes Kleinklima, denn sie schützen den Boden vor dem Austrocknen. Wenn sie dann ausgezogen werden können, erscheinen darunter schon die Sommerblumen und es entstehen keine Lücken.
Wie für alle Pflanzen ist ausreichend Wasser den ganzen Sommer über wichtig, denn nur wer seinen Garten in Trockenzeiten wässert, hat viel Freude an kräftigen und reich blühenden Sommerblumen.
Text & Bild: Claudia Heger