Eine unserer bekanntesten Blumen für Kübel und Balkonkästen ist die Pelargonie, umgangssprachlich auch Geranie genannt. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts fand die Pelargonie aus Südafrika ihren Weg nach Europa. Die ersten Exemplare hatten nicht so große Blüten wie die heute angebotenen Sorten. Doch schön genug, um die Mühe der Pflege in unserem Klima auf sich zu nehmen, waren sie allemal.
Meine Großmutter hatte früher immer eine herrlich orangerot blühende Pelargonie in Buschgröße im Garten vor der Laube stehen und ich kann mich erinnern, dass sie den Winter über immer in der Küche am Fenster stand und sogar zu Weihnachten Blüten hatte. Sie füllte dann das ganze Fenster aus. Am Wohnzimmerfenster stand das ganze Jahr über eine Rosenpelargonie, heute Duftpelargonie genannt, die ab und zu berührt wurde, damit sie den intensiven Duft nach Rosen verbreitete.
Um große Pelargonien zu erhalten, lohnt sich die Mühe der Überwinterung. Dann nehmen die Pflanzen von Jahr zu Jahr an Umfang zu und sind allein schon durch ihre Größe ein Blickfang. Außerdem beginnen überwinterte Pflanzen sehr viel früher mit der Blüte. Wenn die ersten Fröste drohen, sollte die Pelargonie ins Haus geholt werden. Doch bevor wir das tun, müssen gelbe Blätter entfernt und das restliche Laub auf Schädlingsbefall untersucht werden, damit Schädlinge nicht mit ins Haus kommen. Unter den wärmeren Bedingungen im Haus vermehren sie sich sehr schnell. Auch den Winter über ist das regelmäßige Überprüfen auf Schädlinge und das Entfernen von gelb gewordenem Laub wichtig. Wenn man der Pflanze einen warmen Platz am Fenster geben kann, muss sie regelmäßig gegossen werden und blüht den ganzen Winter über. Wer den warmen Platz am hellen Fenster nicht hat, kann die Pelargonie auch im Herbst zurückschneiden und an einem dunkleren Ort bei mindestens 5°C überwintern. Die Erde sollte immer ganz leicht feucht sein. Wenn dann im nächsten Jahr die Tage im März wieder länger werden, beginnen die Triebe der Pelargonie Blätter auszutreiben. Dann sollte die Pflanze ans Licht geholt und wieder mehr gegossen werden. Sobald die Nächte frostfrei sind, kann sie dann wieder ihren Sommerplatz beziehen.
Jeder kennt Bilder aus Süddeutschland, auf denen die Bauernhäuser mit einer langen Balustrade von Bayerischen Hängegeranien umgeben sind. Auch diese Efeupelargonien lassen sich überwintern. Doch aus Platzgründen empfiehlt es sich, jetzt Stecklinge zu ziehen. Dazu schneidet man von den blühenden Pelargonien Zweige mitten zwischen dem zweiten und dritten Blattansatz mit einem scharfen Messer schräg ab und steckt sie nach Antrocknen der Schnittfläche ca. 2 cm tief in einen Topf (ca. 6 cm Durchmesser) mit Anzuchterde. Sollten sich Knospen an den Spitzen befinden, müssen sie ausgekniffen werden, denn der Steckling soll Wurzeln bilden und nicht blühen. Er bewurzelt innerhalb von drei Wochen und kann dann an einem kühlen Fenster überwintern. Die Erde sollte nur gerade feucht gehalten werden. Im Frühling bekommen die Jungpflanzen dann die gleiche Pflege wie die anderen Pelargonien.
Text & Bild: Claudia Heger