Gartenfreunde, die jetzt durch die Gartenfachmärkte und Gartenabteilungen der Baumärkte schlendern, finden momentan kein großes Angebot an blühenden Pflanzen. Es beschränkt sich meist auf verschiedene Heidearten und Winterastern, denn die Gartensaison neigt sich dem Ende zu. Dem aufmerksamen Beobachter fällt jedoch auf, dass es bereits die ersten Frühlingsblumenzwiebeln zu kaufen gibt. Wenn man an den Frühling denkt, kommt einem sofort der Krokus in den Sinn.
Im Handel werden zwei verschiedene Gruppen von Krokussen angeboten: Die Frühlingskrokusse und die Herbstkrokusse.
Zu der ersten Gruppe gehören u.a. die 'Elfenkrokusse' und die 'Kleinen oder bunten Krokusse'. Sie blühen bei günstiger Witterung schon ab Februar und stellen den Hummeln und Bienen das erste Futter in Form von Pollen und Nektar zur Verfügung. Wenn die Knollen dieser Krokusse im Herbst rechtzeitig (im September) gepflanzt werden, blühen sie rechtzeitig im nächsten Jahr. Die 'Botanischen Krokusse' sind sehr anspruchslos, was den Boden anbetrifft. Er sollte nur durchlässig sein. Ideal sind auch Steingärten zur Pflanzung geeignet. Die Krokusse kommen jedoch auch unter laubabwerfenden Gehölzen oder an deren Rändern sehr gut zur Geltung. Viele Sorten verbreiten sich durch Tochterknollen von selbst, wenn ihnen der Standort gefällt. Nach einigen Jahren bilden sich kleine Krokuswiesen. In den Zierrasen sollte man sie jedoch nicht hineinpflanzen, denn wenn der Krokus verblüht ist, müssen die Blätter für die Bildung der Blüte im nächsten Frühling Reservestoffe bilden und dürfen nicht abgeschnitten, bzw. abgemäht werden. Die Blätter werden erst entfernt, wenn sie von selbst gelb geworden sind und sich leicht ausziehen lassen. Krokusse in häufig gemähten Zierrasen verschwinden nach und nach, wenn man mit dem Mähen nicht bis in den Mai hinein warten will. In eine Blumenwiese, die erst im Juni gemäht werden muss, passen sie jedoch sehr gut hinein. Die 'Großblütigen Gartenkrokusse', blühen später. Krokusse gibt es in Weiß, Gelb und Lila, Weiß-lila gestreift oder Gelb mit braunen Streifen und noch in vielen anderen Schattierungen.
Jetzt im Herbst blühen die Herbstkrokusse. In dieser Gruppe gibt es verschiedene Wildarten aus dem Mittelmeerraum und dem Orient: Der 'Prachtkrokus' ist wohl der bekannteste und blüht ausschließlich in blau. Der 'Byzantiner Krokus' ist in den letzten Jahren auch im Sortiment zu finden und blüht weiß. Diese Krokusse sollten einen windgeschützten Standort bekommen, denn sie bilden sehr lange Blütenstiele aus und können dann vom Wind sehr leicht umgeknickt werden. Der bekannteste im Herbst blühende Krokus ist der Safrankrokus. Er wird auch heute noch für die Safrangewinnung geerntet, bildet die Inhaltsstoffe jedoch nur in wärmeren Klimazonen, wie Spanien aus. Durch die mühsame Ernte, die Narbenfäden, müssen von Hand ausgezupft werden, zählt Safran zu den teuersten Gewürzen im Handel. Man kann die Knollen dieses Krokusses auch im Handel kaufen. Sie sollten jedoch im Schalen gepflanzt und bei ca. 5° C überwintert werden, sonst kommen sie im nächsten Jahr nicht wieder zur Blüte. Wer Herbstkrokusse pflanzen will, sollte sie so schnell wie möglich in die Erde bringe, dann blühen sie noch in diesem Jahr.
Text & Bild: Claudia Heger